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Im Rahmen eines laufenden Forschungsprojektes zur Geschichte der Tätowierung mit einem Fokus auf Christian Warlich stieß man am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Dresden auf ein Vorlagealbum des Hamburger Tätowierers Karl Finke (1866−1935).
Dieses Buch wurde nun in Verbindung mit begleitenden Texten herausgegeben. Die Konzeption und Gestaltung des Bandes erfolgte in einer Kooperation mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.
Karl Finke zählt zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Tätowiergeschichte. Zusammen mit Christian Warlich gilt er als Protagonist der Tattoo-Szene Hamburgs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wie bei einigen seiner zeitgenössischen amerikanischen Kollegen ging das Ausüben des Tätowier-Handwerks bei Finke mit einer Arbeit im Zirkus einher. Bisher wurde er in ambivalenter Art und Weise beschrieben. Unter anderem als Profi-Sportler, ‚Freak‘, leidenschaftlicher Künstler oder Tätowierer vom alten Schlag im Begriff des Niedergangs. So scheint es, dass schon alles über Finke gesagt worden ist. Jedoch enthüllt die jüngste Wiederentdeckung seines Vorlagealbums der 1920er Jahre neue Aspekte seines Schaffens. Die Texte zu Finkes Buch No. 3 setzen sich zum Ziel, als Hilfe zur Analyse des Albums zu fungieren. Finkes Werk wird in der Kulturgeschichte kontextualisiert, mit einem besonderen Augenmerk auf Sideshow-Phänomene und tätowierte Attraktionen. Durch eine ikonografische Auseinandersetzung mit Finkes Zeichnungen werden
angloamerikanische Einflüsse auf die deutsche Tätowierung ergründet. Des Weiteren wird in Kürze analysiert, welche Rolle Tätowierungen in der kollektiven Vorstellung der Weimarer Republik spielten. Vor allem anhand des Interesses von einigen Künstlern der Neuen Sachlichkeit, im Besonderen vom deutschen Maler Otto Dix.
Zusatzinformation
Künstler |
Ole Wittmann (Hg.) |
Artikelart |
Buch |
Lieferzeit |
2-3 Tage |