Das Sterben im Mittelmeer und in der Wüste, der Rechtsruck in vielen
Staaten – vier zornige junge Menschen wollen diesem Wahnsinn nicht
länger zusehen und entschließen sich, die Weihnachtstanne auf der
Hamburger Binnenalster in Brand zu stecken. Ein Unterfangen, das nicht
nur für Herausforderungen in technischer Hinsicht sorgt, sondern auch
für reichlich Diskussionsstoff in der Gruppe. Daneben regieren
Eifersucht, Eitelkeit und Gier, denn natürlich unterliegen auch die
Protagonisten dieses Buches dem ewigen Gesetz, das da lautet: Nichts
wird sich niemals nirgendwo ändern.
»Cafés und Klamottengeschäfte mit schwedischen Namen schossen in den
durchgentrifizierten Vierteln wie Pilze aus den Sofapolstern eines
inkontinenten Alkoholikers. Wahrscheinlich der Versuch, die eigene
Kindheit wiederaufleben zu lassen, als es mit Mama und Papa alle zwei
Jahre nach Småland oder Öland ging, oder wenigstens hin und wieder
›Ferien auf Saltkrokan‹ und ›Pippi Langstrumpf‹ geguckt werden durften.
In jedem Fall Niedlichkeitsnischen, die das Böse dieser Erde, all die
Kriege und ihre unmittel- wie mittelbaren Folgen, den Plastikmüll in den
Mägen der Wale, die Überschwemmungen und sonstigen Folgen der
Klimakatastrophe et cetera pp. hübsch vor der Tür lassen wollten. Keine
Frage, mit diesen Leuten – nennen wir sie die Generation Köttbullar –
war eine tiefgreifende gesellschaftliche Veränderung nicht zu machen.«
Ca. 160 Seiten
November 2020
18,00 €(D)